Solaranlagen auf Mallorca: Potential verheizt!
Immer mehr wird über Solaranlagen auf Mallorca diskutiert. Sinnvollerweise, scheint die Sonne hier nun wirklich zur Genüge. Und Regionalität bei der Stromerzeugung macht unglaublich viel Sinn, weil die Transportverluste von Strom immens sind.
Auf meiner Finca in Pollença habe ich den Schritt gewagt und in eine Solaranlage investiert. Die Sonne Mallorcas schien mir eine verlässliche Quelle für grüne Energie zu sein. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail.
Solaranlagen auf Mallorca werden gefördert
Zunächst die gute Nachricht: Der Einsatz von Solaranlagen auf Mallorca wird gefördert. Laut einem kürzlich veröffentlichten Artikel in der Mallorcazeitung können Privatpersonen und Unternehmen sogar bis zu zwei Drittel ihrer Investitionskosten zurückerhalten. Klingt verlockend, oder? In meinem Fall soll es ein Drittel sein, wie genau sich das berechnet, habe ich ehrlich gesagt bisher nicht wirklich verstanden …
Doch der Prozess ist nicht so reibungslos, wie es auf den ersten Blick scheint. Erst mehr als ein Jahr nach der Installation meiner Solaranlage sehe ich das Ende des bürokratischen Tunnels und erwarte demnächst die versprochenen Fördergelder. Während ich die Umweltfreundlichkeit der Anlage schätze, stellt sich die Frage der Rentabilität.
Die Einspeisung in das Stromnetz hat ihre Tücken. Ein spezieller und kostspieliger Zähler ist erforderlich. Hinzu kommt, dass die Vergütung für eingespeisten Strom marginal ist, gerade mal maximal 5 Cent. Und das auch nur bis zur Höhe des eigenen Stromverbrauchs. Angesichts der hohen Kosten für Batteriespeicherung scheint eine vollständige Autarkie finanziell nicht sinnvoll.
„Warum also investieren?“, fragen sich viele. Für mich war es eine Frage des guten Gefühls. Und ich konnte es mir leisten. Doch ich verstehe absolut diejenigen, die zögern. Insbesondere, wenn man bedenkt, wie viel ungenutztes Land im Inselinneren brach liegt. Land, das sich hervorragend für Solarparks eignen würde. Doch die Wirtschaftlichkeit bleibt ein Hindernis. Viele der dortigen Grundstückseigentümer verfügen nicht über das nötige Kapital für solch eine Vorabinvestition. Überwiegend sind es landwirtschaftliche Flächen, bei denen auch die Frage ungeklärt ist, ob eine Umwidmung nötig ist für die Installation von Solaranlagen auf Mallorca.
Ein beispielhafter Fall von Solaranlagen auf Mallorca, über den gerade in der Mallorcazeitung berichtet wurde, ist der einer Schweizerin aus Manacor. Sie hat ihren Antrag auf Förderung schon vor über einem Jahr eingereicht und wartet immer noch auf eine Antwort von der Landesregierung. Trotz der Bestätigung ihres Antrags und einem Investitionsbetrag von 27.000 Euro für ihre 10-Kilowatt-Anlage, wartet sie immer noch auf eine Förderung von rund 16.000 Euro. Und sie ist nicht allein. Über 13.000 Anträge auf Fotovoltaik-Förderung stecken derzeit im System fest.
Prestigeprojekte gehen vor …
Es ist tragisch, dass während die Insel mit Wasserknappheit und sinkenden Grundwasserpegeln zu kämpfen hat, die Potenziale erneuerbarer Energien nicht voll ausgeschöpft werden. Anstatt in zukunftsfähige und nachhaltige Projekte zu investieren, werden riesige Prestigeprojekte, wie die kürzlich in den Medien diskutierte Wasserstoffanlage, vorangetrieben. Diese Anlage, die zu Beginn des Jahres ihren Betrieb aufnahm, zeigt zwar das Potenzial der grünen Energie auf Mallorca, aber auch die Herausforderungen, die damit einhergehen.
Solange der Strommarkt hier de facto ein Monopolmarkt ist. Und solange es für den Energieriesen endesa nicht attraktiv oder aufgrund politischen Drucks erforderlich ist, auf die Verbraucher (oder eben die “Neo-Erzeuger”) zuzugehen, wird vermutlich weiter nicht viel passieren. Und Solartechnik wird im Grunde ein Luxusprojekt bleiben, das sich diejenigen leisten können, die in der Lage sind, die mindestens 5 stelligen Beträge zumindest erheblich selber zu tragen und vorzufinanzieren.
Abschließend bleibt zu hoffen, dass die Politik und die zuständigen Behörden die Zeichen der Zeit erkennen und den Ausbau erneuerbarer Energien auf Mallorca zügig und unbürokratisch fördern. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere schöne Insel auch für künftige Generationen ein Paradies bleibt.